Welche Fachrichtung der Umweltbildung passt zu mir?

Bei der Suche nach der richtigen Fort- oder Weiterbildung kann es hilfreich, die Spezifika der unterschiedlichen Fachrichtungen der Umweltbildung zu kennen. Die folgenden Begriffsbestimmungen sollen dir als erste Hilfestellung bei deinem Entscheidungsprozess dienen. Ebenfalls können dir unsere FAQs gängige Fragen beantworten und mehr Klarheit zu den Inhalten und Abläufen unserer Fort- und Weiterbildungen bringen. 

Sehr gerne kannst du uns auch telefonisch kontaktieren, unser Team hilft dir gerne in einem persönlichen Gespräch, das passende Angebot für dich zu finden!

Naturpädagogik

Ziel ist die Überwindung der Entfremdung zur Natur und das (Wieder-)Erlangen von Naturvertrautheit. Dies geschieht durch eine Vielzahl von methodischen Zugängen wie das Anregen der Wahrnehmung und durch ganzheitliches Erleben von Natur. Naturpädagogik zielt auf eine Erneuerung unserer Beziehung zur Natur ab und nicht unmittelbar auf eine Änderung des Verhaltens. Die Naturpädagogik beruft sich auf reformpädagogische Ansätze wie beispielsweise Pestalozzi ("Lernen mit Herz, Hand und Kopf").

Waldpädagogik

Ansatz, der aus der Forstwissenschaft stammt und vor allem im Bereich der Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in Forstämtern und Institutionen wie Waldschulen oder “Häusern des Waldes” praktiziert wird. Der Blickwinkel ist auf das Ökosystem Wald gerichtet, das nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit bewirtschaftet werden soll. Bedeutung und Zusammenhänge des Waldes werden den Menschen über Wissensvermittlung und sinnliche Erfahrungen näher gebracht, um Verständnis zu wecken und auf seinen Schutz hinzuwirken.

Wildnispädagogik

Ziel ist es, das Wissen und die Kenntnisse von Naturvölkern neu zu beleben und weiterzuvermitteln und so das Leben und Überleben im Einklang mit der Natur und als Teil von ihr neu zu lernen. Wichtige Bestandteile sind die Schulung der Wahrnehmung, das Erlernen praktischer Fertigkeiten (Feuer machen, Unterkünfte bauen, Werkzeuge herstellen usw.), das Kennen von Wildpflanzen und Tierspuren. Lehrmethode ist das “Coyote Teaching” basierend auf der Arbeit von Tom Brown Jr. / USA.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Das Leitbild der Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Im 20. Jahrhundert wurde der Begriff auf alle regenerierbaren natürlichen Ressourcen und das Handeln und Wirtschaften der Menschheit insgesamt ausgedehnt. “Unter nachhaltiger Entwicklung verstehen wir eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generationen entspricht, ohne die Möglichkeit zukünftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.” Auf der Konferenz der Vereinten Nationen 1992 in Rio de Janeiro ("Erdgipfel") wurde “nachhaltige Entwicklung” als Ziel proklamiert. Ziel der BNE ist es, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung durch Bildungsmaßnahmen weltweit in den nationalen Bildungssystemen zu verankern.